Nukleare Sicherheit: Internationale Experten überprüfen die Regeln und Praktiken in Belgien

Ein internationales Expertenteam gelangte nach einer Mission in Belgien zu dem Schluss, dass das belgische Nuklearsicherheitssystem sehr stabil ist. Das Team identifizierte auch einige bewährte Verfahren, die als Beispiel für andere Mitgliedstaaten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) dienen könnten und die es diesen ermöglichen würden, ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der nuklearen Sicherheit weiter zu verstärken. Diese Mission, an der ausländische Nuklearexperten und Experten der IAEO teilnahmen, bot der FANK und allen Teilnehmern eine hervorragende Gelegenheit, unsere Praktiken im Bereich der nuklearen Sicherheit zu hinterfragen und Erfahrungen mit ausländischen Kollegen auszutauschen.

IPPAS-Missionen (International Physical Protection Advisory Service (Internationaler Beratungsdienst für physischen Schutz)) sind eine von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) – auf Antrag eines Mitgliedstaats – angebotene Dienstleistung zur Unterstützung ihrer Mitgliedstaaten bei der Stärkung ihres Systems für nukleare Sicherheit und physischen Schutz, d. h. bei allen Maßnahmen zum Schutz radioaktiver Stoffe sowie kerntechnischer Anlagen und Transporte gegen Sabotage, Diebstahl oder andere böswillige Handlungen. Diese Sicherheitsmaßnahmen können administrativer, organisatorischer oder technischer Art sein.

Während einer solchen Mission unterzieht das aus ausländischen Experten bestehende IPPAS-Team das Sicherheitssystem des Landes einem Peer Review. Diese Experten analysieren, inwieweit Vorschriften und Praktiken internationalen Verpflichtungen, Standards und Empfehlungen entsprechen. Diese Mission schließt mit der Ausarbeitung eines Berichts ab, in dem alle im geprüften Land umgesetzten bewährten Verfahren aufgeführt werden und eine Reihe von Empfehlungen und Verbesserungsvorschlägen sowohl auf regulatorischer Ebene (Rechtsvorschriften, Interaktionen zwischen den Behörden usw.) als auch auf operativer Ebene (Umsetzung von Vorschriften durch die Betreiber) formuliert wird.

Die vom 10. bis 21. Juni 2019 in Belgien durchgeführte Folgemission wurde von der FANK in Zusammenarbeit mit ihrer technischen Tochterorganisation Bel V, der Nationalen Sicherheitsbehörde (ANS, Autorité Nationale de Sécurité), dem Koordinierungsorgan für die Bedrohungsanalyse (OCAM, Organe de Coordination pour l’Analyse de la Menace), der föderalen und örtlichen Polizei, dem Zentrum für Cybersicherheit Belgien (CCB, Centre pour la Cyber sécurité Belgique), dem Krisenzentrum, dem Verteidigungsministerium und den Betreibern kerntechnischer Anlagen koordiniert.

Wie der Name schon sagt, handelte es sich um eine Folgemission, die es einerseits den Experten ermöglichte zu bewerten, wie Belgien die Empfehlungen und Vorschläge im Bereich der nuklearen Sicherheit umgesetzt hatte, welche die IAEO während der vorherigen IPPAS-Mission im Jahr 2014 formuliert hatte. Andererseits ermöglichte diese Mission auch die Bewertung der neuen Maßnahmen im Bereich der nuklearen Sicherheit, die in den letzten 5 Jahren auf nationaler Ebene und in den verschiedenen kerntechnischen Einrichtungen ergriffen und entwickelt wurden. Auf der Ebene dieser Einrichtungen lag das Augenmerk auf der Umsetzung physischer Schutzmaßnahmen im Kernkraftwerk Tihange sowie im Forschungszentrum SCK-CEN in Mol.

Wenn Sie mehr über die Ergebnisse dieser Mission erfahren möchten, lesen Sie bitte die Pressemitteilung der IAEO: https://www.iaea.org/newscenter/pressreleases/iaea-completes-nuclear-security-advisory-mission-in-belgium