Die FANK betrachtet die geologische Endlagerung derzeit als sicherste Option für hochradioaktive und/oder langlebige Abfälle.

Die FANK hat eine Stellungnahme zum Vorschlag bezüglich der Endlagerung von hochaktiven und/oder langlebigen radioaktiven Abfällen (auch als Abfälle der Kategorie B und C bekannt) abgegeben. Dieser Vorschlag wurde von der Nationalen Einrichtung für Radioaktive Abfälle und Angereicherte Spaltmaterialien (NERAS) ausgearbeitet und zwischen dem 15. April und 13. Juni 2020 der Öffentlichkeit und verschiedenen Regierungsstellen, einschließlich der FANK, zur Konsultation vorgelegt. Die FANK befürwortet das vorgeschlagene Prinzip der geologischen Endlagerung, weist aber darauf hin, dass die Sicherheit eines konkreten geologischen Endlagerprojekts zu einem späteren Zeitpunkt nachgewiesen werden muss. Im vorliegenden Vorschlag wird nur das Prinzip der geologischen Endlagerung erörtert. Wie, wo und wann das Endlager gebaut werden soll, steht noch nicht zur Diskussion.

Gegenwärtig hat unser Land noch keine Position zur Endlagerung von hochaktiven und/oder langlebigen radioaktiven Abfällen bezogen. Die meisten Länder, die nukleare Abfälle produzieren, haben jedoch bereits einen Plan für die Endlagerung dieser Abfälle erstellt. Aus diesem Grund fordert die Europäische Kommission nun auch Belgien auf, seine politischen Leitlinien für die Zukunft darzulegen. Auch die FANK hält es für wichtig, dass so bald wie möglich eine nationale Politik für die langfristige Entsorgung hochaktiver und/oder langlebiger Abfälle eingeführt wird, um zu vermeiden, dass die Verantwortung auf künftige Generationen abgewälzt wird und die Abfälle in oberirdischen Zwischenlagern verbleiben.

Die NERAS schlägt vor, sich für die so genannte „geologische Endlagerung“ zu entscheiden. Dies bedeutet, dass die radioaktiven Abfälle in einem unterirdischen Endlager in einer stabilen geologischen Formation eingelagert würden, um die Abfälle langfristig einzuschließen und zu isolieren (weitere Informationen zur geologischen Endlagerung). Die FANK ist ebenfalls der Meinung, dass die geologische Endlagerung – bei den uns heute zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Erkenntnissen – langfristig die sicherste Option ist.

Schließlich kann die Welt in Zukunft ganz anders aussehen. In dieser Hinsicht bietet die geologische Endlagerung nach Ansicht der FANK einen großen Vorteil. Da der Abfall sehr gut eingeschlossen und von der Menschheit isoliert ist, werden die mit neuen Entwicklungen verbundenen Risiken – wie Kriege, Klimawandel und mangelnde finanzielle Ressourcen – minimiert. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Form der Entsorgung „passiv“ ist, d. h. dass nach der Entsorgung des Abfalls kein menschliches Eingreifen mehr erforderlich ist.

Bemerkungen zu dem Vorschlag

Die FANK äußert sich nur zu den Aspekten der nuklearen Sicherheit und Sicherheitsüberwachung des Vorschlags. Für ein konkretes geologisches Endlagerprojekt gibt es derzeit noch keinen Genehmigungsantrag. Der Vorschlag, der heute auf dem Tisch liegt, muss erst noch vollständig ausgearbeitet werden. Ein Standort muss noch auf der Grundlage der am besten geeigneten geologischen Wirtsformation, Lage und Einlagerungstiefe ausgewählt werden. Auch diesbezüglich wurde bisher noch keine Entscheidung getroffen. Nicht jede Wirtsformation hat nämlich dieselben Merkmale.

Die FANK hat auch eine Reihe inhaltlicher Bemerkungen zum Vorschlag der NERAS. So darf beispielsweise die Möglichkeit einer multinationalen Endlagerung nicht ausgeschlossen werden. Auch die Möglichkeit, dass eine langfristige Entsorgungslösung an einem oder mehreren Standorten umgesetzt werden kann, muss ausdrücklich erwähnt werden.

Die NERAS wird nun die Ergebnisse der öffentlichen Konsultation sowie die Stellungnahmen des Beratungsausschusses, des Föderalen Rates für Nachhaltige Entwicklung, der Regierungen der Regionen, der FANK und der anderen ersuchten Stellen berücksichtigen und dann dem Ministerrat einen Vorschlag für eine Politik unterbreiten. Wenn die belgische Regierung dem Prinzip der geologischen Endlagerung als langfristige Lösung zustimmt, wird die FANK auch weiterhin an künftigen Entscheidungen über die Wahl der Wirtsformation und des Standorts beteiligt sein, da diese Entscheidungen Auswirkungen auf die Sicherheit haben. All diese Entscheidungen müssen durch ein Sicherheitsdossier untermauert werden, das der FANK zur Stellungnahme vorzulegen ist.

>> Konsultieren Sie hier die vollständige Stellungnahme der FANK.

>> Lesen Sie auch: Die NERAS holt die Meinung der FANK im Zusammenhang mit der langfristigen Entsorgung von hochaktiven und/oder langlebigen Abfällen ein.